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Erfahrungsberichte


Fastenwandern in Österreich

Es ist immer wieder spannend, einen Ort zu entdecken, der sich für ein Fasten Seminar anbietet. In Goldegg habe ich mit der Fasten Pilotwoche ein Kleinod entdeckt, dessen Schönheit und Energie mich total überrascht hat. Goldegg liegt ca. eine Autofahrtstunde von Salzburg entfernt. Der kleine, romantische Ort wird vom Schloss Goldegg dominiert welches herrschaftlich an dem Goldegger See gelegen mich sofort in den Bann geschlagen hat. Umgeben von Bergen bilden Schloss und See eine wunderbare Einheit. Direkt am See liegt auch das Hotel zur Post, welches – in der dritten Generation geführt – sofort seinen österreichischen Charme erkennen lässt. Die Familie Geisinger kümmert sich herzlich und offen um jeden Gast persönlich. Die Zimmer liegen entweder direkt zum See heraus oder zum Garten. Nur einige Meter vom Hotel entfernt befindet sich die alte Badeanstalt von 1912, die ebenfalls zum Hotel gehört. Mit unserer Fasten Gruppe haben wir mit diesem Hotel einen wahren Glücksgriff getan. Nicht nur eigene Räumlichkeiten sind uns zugänglich, auch die „Fasten-Verpflegung“ ist topp. Der Service bedient uns mit allem was wir brauchen und dürfen. Tolle Säfte, gute Suppen, Tee und Wasser mit frischem Ingwer oder Kräutern aus dem Garten.

Für die Wanderungen rund um Goldegg haben wir einheimische Wanderleiter (unter anderem den Bürgermeister des Ortes) gewinnen können. Natürlich kennen diese jeden Weg und jeden Stein und wissen zu allem etwas Interessantes zu erzählen. Das macht die Wanderungen spannend und abwechslungsreich. Die Touren rund um den Ort sind super ausgeschildert, so dass wir immer wissen wo wir sind, wie lange die Tour schon war und noch ist. Die Bergtouren sind zum Teil schon eine kleine Herausforderung, doch die erfahrenen Guides dosieren Tempo und Pausen mit viel Gefühl. Wiesen, Wälder, Berge, atemberaubende Ausblicke und verschlungene Pfade wechseln sich ab. Fehlen darf natürlich auch nicht die Einkehr in der Almhütte…

Was mich noch besonders inspiriert hat war die unglaubliche Energie, die von diesem Ort ausgeht. Ruhe und Kraft zu finden an einem idyllischen Fleck ohne Massentourismus und ohne den Anspruch, ein Wellressort zu sein. Goldegg sieht sich vielmehr als ein Dorf mit Gesundheitscharakter. Gerade deshalb wählen wohl auch viele Prominente diesen kleinen Ort für ihren Urlaub.

Abgesehen von der unglaublich schönen Landschaft bietet das Schloss Goldegg ein großes Kulturprogramm bestehend aus vielen interessanten Vorträge, Konzerten uns Seminaren. Mehr Informationen über die Veranstaltungen im Schloss erfahrt Ihr » hier «.

Frank Ahlers

Fastenwandern auf Mallorca

Nach der Ochsentour gibt es weder Tapas noch Rotwein: Fastenwandern auf Mallorca. Ob das wirklich Spaß macht? Unser Reporter Hans Wille hat 13 Tage lang durchgehalten.

„Viel Erfolg im Hexenkessel“, schmunzelt mein Freund am Flughafen und drückt seinen Wohlstandsbauch an meinen. Er hatte mich gewarnt: Ich werde „nur esoterische Frauen“ treffen bei dem Versuch, 13 Tage lang in einer Gruppe zu wandern – ohne einen Bissen zu essen. Mit nichts als drei Liter Wasser im Rucksack. Fastenleiter Frank Ahlers hatte mir versprochen: „Gerade wegen der Bewegung bekommt man keinen Hunger. Der Körper geht nämlich an die Reserven.“

Am ersten Morgen wache ich auf im „Hotel Pinos Playa“ mit Blick auf die Cala Santanyí. Und stelle fest: Ich bin tatsächlich der einzige Mann unter 17 Frauen. Mein Magen rebelliert, der Schädel dröhnt. Weder Alkohol noch Nikotin oder Aspirin gibt es ab jetzt, sondern Einlauf, Bittersalz und Heilerde.

Ich quäle mich um 7 Uhr zum Strand und bringe meinen Kreislauf mit Yoga und Stretching in Schwung. Nach der täglichen Gymnastik gibt es einen frisch gepressten Saft aus Orange, Mango oder Aprikose. Dazu viel Wasser und Kräutertees mit Namen wie „Alles wird gut“ oder „Oma Janssens Kräutergarten“. Mindestens vier Liter täglich sollen wir trinken.

Dann endlich starten wir zur ersten Wanderung durch das hügelige Südostmallorca. Fünf Stunden durch Pinienwälder und Mohnblumenfelder. Frank gibt eine Zitronenscheibe aus. Der saure Snack ist eine willkommene Geschmacksabwechslung. In den kommenden Tagen wird die Zitronenpause zum kleinen Glück der Wandergruppe. Mittags kehren wir zum Hotel zurück, tatsächlich ohne Hunger. Ich lege mich für einen Moment aufs Bett – und wache Stunden später wieder auf, rechtzeitig zum Abendessen.

Die Suppe von ausgekochtem Gemüse stärkt spürbar Körper und Geist, meine Migräne verfliegt. „Bis zu 195 Kalorien sind erlaubt“, erklärt Ahlers, „alles, was darüber hinausgeht, ist kein Fasten mehr, sondern eine Diät. Und das führt dann ja bekanntlich zum Hungergefühl, weil man sich wieder im normalen Stoffwechsel bewegt.“

Am folgenden Tag droht die erste Bergwanderung. 600 Höhenmeter hoch zum Puig Tomir und wieder zurück. Hier zeigt sich, warum die Veranstalter bergtaugliche Wanderstiefel und eine solide Grundkondition voraussetzen. In der Nachhut kreisen die Gespräche zunehmend ums Essen, die Fantasie kocht immer opulentere Rezepte in den Köpfen. Und mir geht die Selbstkasteiung bereits auf den Keks.

Die Bergtour wird für manche zur Grenzerfahrung, fast alle schlafen nach dem Sechs-Stunden-Marsch im Bus ein. „Da bleibt keine Kraft für esoterischen Hokuspokus“, simse ich an meinen Freund, genieße die ehrliche Erschöpfung und den heißen „Alles wird gut“-Tee.

Der nächste Tag ist wanderfrei. Die Frauen gehen shoppen und ich genieße die Ruhe am Strand. Bis ich merke, dass auch ich ständig ans Essen denke. Nicht dass ich Hunger hätte, aber mit der Langeweile kommt der Appetit. Und die Zweifel, ob ich mir das noch neun Urlaubstage antun will. Dabei hatte ich bislang kein Hungergefühl. Mir fehlt heute die Bewegung.

Fastenwandern ist innerer Kannibalismus, der Körper verbrennt das eingelagerte Fett. Wenn er denn gefordert wird. „Man kann ruhig zwei Tafeln Schokolade am Tag essen, wenn man sich entsprechend viel bewegt“, so das Credo von Ahlers beim abendlichen Ernährungsvortrag. „Es gibt nur zwei Stellschrauben für die Gewichtskontrolle: weniger Essen oder mehr Sport.“

Nach der zweiten Bergwanderung mit alpiner Schwierigkeit hält meine Hose nur noch mit Gürtel. Ich habe die Fastenkrise nach dem faulen Strandtag überwunden und freue mich, zusammen mit drei weiteren Teilnehmerinnen eine zweite Woche zu bleiben. Meine Sinne sind geschärft, ich bin konzentrierter und die Laune steigt in dem Maße, in dem ich den Gürtel enger schnallen kann.

Tags darauf zeigt sich schon bei der ersten Wanderung – derselben wie eine Woche zuvor – dass die neue Gruppe viel trainierter ist. Im Schnitt sind wir unter 40 Jahre alt, wandern schneller und mit weniger Pausen. Mir kommt das entgegen, ich bin im Fastenwandern angekommen und könnte längere Tagestouren vertragen. Und diesmal sind sogar vier Männer dabei.

Der Einbruch kommt wieder am Ruhetag. Diesmal gehe ich extra mit zum Einkaufsbummel. Dennoch: Nach zehn Tagen beginnt mich das Fasten zu langweilen. Ich habe mir bewiesen, dass ich es kann. Ich will kein Wasser mehr trinken und auch keinen Kräutertee. Jedes Straßencafé lacht mich an, der Mandelkuchen beim Bäcker und der Serrano nebenan.

„Gehen wir vom Flughafen aus zum Italiener oder in die Tapas-Bar?“ In seiner SMS erinnert mich mein Freund daran, dass ich erst einmal das Fastenbrechen hinter mich bringen muss. Woher weiß der Schuft bloß, dass man nach der ganzen Prozedur etwa ein Drittel der Fastentage als Aufbauzeit einplanen muss? Zunächst nur Obst, später gekochtes Gemüse und erst am letzten Aufbautag Fisch, Fleisch und Eier. Zum Abfasten am letzten Morgen erhält jeder einen Apfel. Ich wusste nicht, wie köstlich diese Frucht schmecken kann. Und wie satt sie macht.

Meine Reise zu mir ist beendet. Die Tapas am dritten Abend in Hamburg haben so gut geschmeckt wie lange nicht mehr. Tees meide ich seitdem. Bis zum kommenden Frühjahr. Dann fahre ich wieder zum Fastenwandern. Aber nur eine Woche. In der zweiten mache ich Gourmetwandern. Vielleicht kann ich so meinen Freund zum Mitmachen überreden. Meine zehn Kilo weniger Gewicht imponieren ihm.

Fastenwandern in Nepal

Ich lernte Frank Ahlers kennen Im März 2010 lernte ich Frank Ahlers (Fastenleiter) in Berlin kennen. Interessiert, aber etwas skeptisch fragte ich ihn über sein mir unbekanntes Reisekonzept aus. Die Verbindung von Fasten-, Aktiv- und Fernreisen erschien mir doch sehr gewagt. Damals hätte ich es wohl nie für möglich gehalten, dass ich ziemlich genau ein Jahr später die erste Nepal-Fastenreise begleiten würde.

Mit geschnürtem Wanderrucksack wartete ich am Flughafen von Kathmandu gemeinsam mit Raj Hartung (Wanderleiter) auf die Ankunft der acht Reisegäste. Meine Vorfreude war groß. Seit 2 Monaten bereits versuchte ich mich in Alltag und Sprache der nepalesischen Hauptstadt zurechtzufinden, was zwar unendlich spannend und aufregend sein kann, aber für eine westliche, unverheiratete Frau nicht immer einfach ist. Umso mehr sehnte ich mich nach einer kleinen Auszeit.

Zwei Wochen sprachliches Heimatgefühl, mit viel Austausch und Gesprächen, wunderschönen Landschaftskulissen, langen Wanderungen und frischer Landluft erschienen mir genau das richtige zu sein. Dass die Hälfte der Reisezeit ohne Essen sein sollte, störte mich zunächst nicht -. im Gegenteil: der Gedanke, 7 Tage der nepalesischen Gastfreundschaft mit ihren dazugehörenden (Über-)fütterungsritualen zu entfliehen, war mir direkt sympathisch.

Trotzdem… Zweifel kamen dennoch auf. Solch eine Reise ohne Energie spendende Nahrung? 7 Tage auf jegliche Leckerei und gastronomischen Lebensgenuss verzichten? Und was bitte schön soll ein Einlaufgerät sein? Und wie schmeckt Bittersalz? Fragen über Fragen… und das soll Urlaub sein? Plötzlich wurde ich aus meinem Gedankenkonflikt gerissen – die Reisegruppe war endlich gelandet. Die ersten zwei Tage dienten der Eingewöhnung. Auch gemeinsam gespeist wurde noch und das traditionelle Begrüßungsessen mit Tanz und Kulturvorführungen gab tiefe Einblicke in lokale Tradition und Küchenkunst. Auf Stadtspaziergängen wurden die berühmtesten Sehenswürdigkeiten und Tempelanlagen der ursprünglichen Königsstadt erkundet, und als das zweite Abendessen bereits durch eine Suppe ersetzt wurde, erschien dies nebensächlich neben der Fülle der neuen Eindrücke. Zurück in der Hotellobby wurde das Bittersalz angerührt. Anfängliche Bedenken der Fastenneulinge wurde durch professionelle Einweisung von Frank ausgeräumt, und gemeinsam schluckte man das doch etwas andere „Gutenachtgetränk“. Erster Fastentag: Der Morgen startete mit Frühgymnastik auf dem Hoteldach. Die natürliche Bergumzingelung der Hauptstadt und der Blick auf die goldene Swayambhunath Stupa schufen zusammen mit dem Morgenlicht eine einmalige „Fitnesslocation“. Mein anfängliches Unwohlsein verflog mit den ersten sanften Bewegungen, und bald freute ich mich auf das gemeinsame Fastenfrühstück: Tee und Fruchtsaft. Frisch gestärkt ging es los nach Changunarayan, dem ältesten Tempel im Kathmandu Tal. Nach anschließender Wanderung erreichten wir die Dorftempelanlage unseres Ankunftsortes in reichem Schmuck. Die bunte Szene verlebendigte eine Schar kleiner Mädchen, aufwendig bemalt, bekleidet und goldbehangen zusammen mit ihren festlich hergerichteten Verwandten. Wir hatten das Glück, auf eine traditionelle Früchtehochzeit der Newar, einer der wichtigsten nepalesischen Volksstämme zu treffen. In ihrer Kultur ist es Sitte, dass Mädchen dreimal verheiratet werden, erst mit einer Frucht, dann mit der Sonne und schlussendlich mit ihrem Mann. Übernachtet wurde in Nagakot. Die schöne Hotelanlage mit einem bezaubernden Ausblick auf die traumhafte Berglandschaft war für einen entspannten Nachmittag genau der richtige Ort.

Zweiter Fastentag: Früh morgens in eine Decke gehüllt setzte ich mich auf den Balkon und wartete gespannt auf den sich ankündigenden Sonnenaufgang. Im nächsten Moment zwang sich jedoch der Geruch von Würstchen, Ei und Kaffee in meine Nase. Ich blickte nach unten und sah das Frühstück einiger Hotelgäste, die genüsslich auf der Restaurantterrasse – genau unter meinem Balkon – schlemmten. Zunächst fiel es mir schwer, meinen Blick abzuwenden, und eifersüchtig schaute ich der Szene zu. Es war kein direktes Hungergefühl, mehr die attraktive Vorstellung, an so einem zauberhaften Ort auch noch am leckeren Frühstücksbuffet zuzulangen. Schließlich zwang ich mich, den Blick wieder zu heben, und wurde mit einem atemberaubenden Spektakel belohnt: die Sonne erhellte das Gebirgspanorama und erfasste langsam einen Gipfel nach dem anderen. Jetzt noch an Essen denken – nein, dafür war wirklich kein Platz mehr! Später wanderten wir nach Dulikel und besichtigten die berühmte Newar-Altstadt mit ihren ausgezeichneten Schnitzarbeiten. Die Essenspausen wurden durch gemeinsames Teetrinken, Zitronenbeißen und eine abendliche Suppe gefüllt. Und als wir spontan auf eine Indische Party eingeladen wurden, war ich direkt froh, nicht an dem „großen Fressen“ teilnehmen zu müssen, sondern das Ganze aus sicherer Entfernung mit einem Mangosaft in der Hand betrachten zu können.

Dritter Fastentag: Mit dem Bus ging es zu dem eigentlich nur 220km entfernten Pokhara, was bei den vorherrschenden Straßenverhältnissen, dem dichten Verkehr sowie zahlreichen Pausen dann doch acht Stunden dauerte. Endlich angekommen freuten wir uns um so mehr auf die kühle Dusche und die warme Suppe am See.

Vierter Fastentag: Erst paddelte man mit kleinen Holzbooten über den Phewa See und später folgte ein steiler Aufstieg zur „World Peace Stupa“. Das Erklimmen der Stufen bei großer Hitze strengte an, der leere Magen jedoch nicht. Oben wartete die Belohnung, eine schneeweiß gestrichene Stupa sowie tolle Ausblicke. Nach gemeinsamer Abendsuppe wollten sich einige noch am Pokhara-Nachtleben erfreuen und fanden eine schöne Gartenbar mit Livemusik. Die Temperatur war angenehm mild, die Band gut, die Stimmung ausgelassen. Alles schien perfekt. Doch dann kam die Versuchung – die Getränkekarte. Nachdem ich widerwillig den wohl 63. Tee auf dieser Reise bestellte und ihn mir die Kehle hinab laufen ließ, musste ich mir eingestehen – zu gerne hätte ich das Warmgetränk durch ein kaltes Bier mit Erdnüssen eingetauscht. Um die Gesamtstimmung nicht zu verderben, verabschiedete ich mich von der Gruppe und schlenderte durch die belebten Gassen. Schließlich trank ich dann doch noch einmal einen Tee, zusammen mit einem lustigen Inder, und wagte sogar, das Getränk mit etwas Zucker aufzuputschen. Bald verließ ich auch diese Szene, um mich unzufrieden in mein Bett zu legen.

Fünfter Fastentag: Die Sonne strahlte in mein Zimmer und ich erwachte voller Stolz. Schnell waren die negativen Gedanken des Vorabends weggeblasen und ich freute mich auf den neuen Tag. Voller Energie kletterte ich zur Frühgymnastik auf die Dachterrasse und genoss die See- und Bergkulisse während der Übungen. Heute stand der Tag zur freien Verfügung. Einige Teilnehmer begaben sich zu einem kleinen Bergbadesee, wo wir spazieren gingen, Boot fuhren, im See badeten und uns sonnten. Dass wir auf Pommes, Eis und Cola verzichten mussten, fiel in dieser Naturschönheit keinem schwer.

Sechster und letzter Fastentag: Früh morgens stand der Flug nach Jomson auf dem Programm – ich glaube, noch nie einen anregenderen Flug erlebt zu haben: Die Schneeberge des Himalayagebirges, die Terrassenfelder des Hügellandes und die kleinen Bergdörfer erschienen durch die Fenster der Kleinmaschine zum Greifen nah. Nach der Landung ging es mit dem Jeep weiter hinauf zur Tempelanlage von Muktinath – eine der wichtigsten Pilgerstätten des Landes. Mittags wanderte man zurück nach Marpha. Im gemütlichen Aufenthaltsraum der Lodge hielt Frank noch einen Vortrag zum Abfasten, und voller Vorfreude auf das nächste Frühstück legte ich mich ins Bett. Endlich… zwei große Teller mit goldgelben Äpfeln erwarten uns. Das kleine Bergdorf Marpha, das Zentrum des nepalesischen Apfelanbaugebietes, war für den besonderen Anlass auch genau richtig ausgewählt. Die Äpfel sahen zwar lange nicht so perfekt aus wie unsere deutschen Hochglanzfrüchte, aber schmeckten dafür umso besser. Genüsslich kauend freute man sich, dass nun auch die kulinarische Kultur Nepals wieder ins Programm zurückkehrte. Auf der darauf folgenden siebentägigen Trekkingtour im Annapurna Nationalpark wanderten wir durch traumhaft schöne Gebirgslandschaften, Rhododendron-Wälder, sowie kleine Bergdörfer, von Wasserbüffeln, Bergziegen, Maultieren und Hunden begleitet. Den letzten Abend in den Bergen verbrachten Begleitmannschaft und die gesamte Dorfjugend mit uns bei Tanz, Gesang und gutem Essen. Nach einer letzten Wanderung ging es wieder zurück nach Pokhara, wo die beim ersten Besuch eher bescheiden wirkende Hotelanlage den meisten nun wie ein Palast vorkam. Lachend tauschten wir die neue Wahrnehmung aus und waren dankbar für den Perspektivenwechsel. Was ich gelernt habe?! Wohl das wichtigste für mich war die Erkenntnis, dass der Verzicht auf etwas Geliebtes nicht nur Nachteile mit sich bringt, sondern auch den Blick auf sonst leicht Übersehenes schärft. Diese wichtige Erfahrung kann ich jederzeit weiterempfehlen!

Herzliche Grüße und Namaste Sophie Streck